Rezension
Wie Stimmen im Wind
Sophia Como
* Vorsicht Spoiler! *
Danke an Sophia Como und den Federherz Verlag, dass ich "Wie Stimmen im Wind" herzlesen durfte.
Was tust du, wenn du einfach nur von zu Hause weg musst?
Giulia entschließt sich dazu, eine Art Wanderung durch halb Amerika zu starten - aber eigentlich ist es keine Wanderung, es ist eine Flucht.
Vor wem? Dem, der sie nachts immer wieder heimsucht. Dem, der zu ihrem schlimmsten Albtraum geworden ist.
Aber dann trifft sie ihn - Scott.
Als eine Verletzung sie zwingt, auf der Farm seiner Familie unterzukommen, ahnt sie nicht, was noch alles passieren wird.
Giulia fühlt sich auf der Farm wie zu Hause - ein zu Hause, dass sie schon lange nicht mehr hatte.
Aber was ist das zwischen ihr und Scott?
Wie soll sie mit den Gefühlen, die er in ihr auslöst, umgehen?
Und was hält er von ihr?
Scott ist immer kühl und verschlossen, dennnoch merkt man, dass auch er mit seinen Dämonen zu kämpfen hat.
Werden die beiden es schaffen?
Und was ist, wenn Giulias Vergangenheit ihr dicht auf den Fersen ist und droht alles zu zerstören?
5 Facts about Sophia Como
1. 1996 in der Nähe von Frankfurt am Main geboren.
2. Liebt Pferde und weiß ganz genau, wie es sich die Freiheit auf dem Rücken der Vierbeiner anfühlt.
3. Schreibt auch mal in mitten der neugierigen Tiere auf der Koppel.
4. Hasst die Hitze im Sommer - da bin ich ganz deiner Meinung 😉
5. Neben ihrer kreativen Begabung als Autorin ist sie auch noch sehr musikalisch und nahm Schauspiel- und Tanzunterricht.
Es war Liebe auf den 1. Blick - und wenn ihr dieses Cover seht geht es euch genauso, oder? ❤
Aber nicht nur das Cover ist wunderschön, sondern auch das Setting. Erstmal auf einer Ranch - das liebe ich ja total. Aber auch Coker Creek ist einfach nur traumhaft. Kleinstädte haben es mir echt angetan und wenn sie dann auch noch so schön sind, dann ist alles perfekt.
Ich würde mir wünschen, dass ich nochmal dorthin zurück kehren könnte - vor allem würde mich brennend interessieren, warum zwischen Chris und John so eine Spannung herrscht.
Aber jetzt erstmal wieder zu Giulia und Scott.
Schon der Prolog hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich rieseig gefreut, als ich die Zusage zum Herzlesen bekam.
Ich habe dann natürlich auch direkt angefangen und wurde nicht enttäuscht.
Das erste Zusammentreffen der Beiden ist schon sehr turbulent und Scott zeigt sich von seiner besten Seite - nicht 😂
Aber trotzdem verfrachtet er sie ohne auf ihre Widerworte zu achten in sein Auto und bringt sie nach ihrem Unfall zum Arzt - wahrscheinlich wegen seiner Schwester, aber das beachten wir einfach nicht.
Und dann bringt er sie auch gleich noch auf seine Farm.
Aber er tut es nicht nur, weil Bonnie das gerne hätte, sondern auch, weil er sich um sie sorgt.
Scott kann echt süß sein - aber im nächsten Moment kann er sich dann auch wieder unaustehlich verhalten.
Bei ihm weiß man leider nie wie er dran ist und auf der einen Seite ist das spannend, auf der anderen Seite manchmal auch dezent nervtötend.
Vor allem, als er Giulia wegen des Notizbuches anlügt.
Aber das hat auch wieder sehr viel Spannung erzeugt, weshalb das ja dann schon gut war, es hat mich bloß richtig auf die Palme gebracht.
Da wir schon bei den Charakteren sind kommen wir gleich zu Giulia und ich muss leider sagen, dass ich da nicht ganz so zufrieden bin.
Dafür wie sie immer von ihren Panikattacken und der Angst vor Männern spricht passiert viel zu wenig.
Nehmen wir zum Beispiel mal das Gewitter - vorher sagt sie noch, dass sie Angst vor Gewitter hat, währenddessen passiert einfach gar nichts. Ich hätte mir gewünscht, dass Sophia die Szene noch ein bisschen ausführlicher beschreibt.
Generell hätte ich mir da ein paar dramatische Szenen, die sich um ihre Panikattacken drehen sehr gewünscht.
Aber ein paar waren trotzdem drinnen - vor allem die Szene in der Nacht, nachdem sie sich verirrt hat war einfach nur der Wahnsinn - davon hätte ich gerne mehr gehabt.
Das hätte die Angst vor Mr. Grey auch verdeutlicht und hätte ein bisschen Spannung in die sonst fast nur süße Story gebracht.
(Also nicht falsch verstehen - Spannung war schon auch da, aber eben nicht so oft wie das sanfte in der Geschichte. Aber genau dieses Sanfte hat "Wie Stimmen im Wind" zu einem absoluten Wohlfühlbuch gemacht. Man kann es einfach rausholen, wenn es einem gerade nicht so gut geht und nach Coker Creek reisen)
Damit kommen wir auch zu Harvey.
Ich fand es sehr gut, dass er eine so wichtige Rolle gespielt hat.
Das hat am Schluss nochmal richtig Spannung rein gebracht.
Aber vor allem konnte Scott so mit der Vergangenheit abschließen was wirklich wichtig war.
Ich finde die Charaktere sind das beste an diesem Buch - ja, die Story ist auch gut, sie rückt aber oft auch in den Hintergrund.
Es gibt öfter spannede Stellen, aber zum Teil sind sie für meinem Geschmack dann doch etwas zu kurz.
Aber das ist gar nicht so schlimm. Es war schön, mal wieder ein Buch zu lesen, in der die Lovestory der beiden Protas so im Vordergrund steht und der Backround teilweise fast komplett unwichtig wird.
Natürlich war die Story wichtig und sie war auch definitiv da - und gut - aber vieles hat sich nur zwischen Scott und Giulia abgespielt und dann auch nur um die Gefühle der Beiden gedreht.
Es ging nicht nur um Mr. Grey und den Unfall der Eltern, sondern auch um mehr.
Generell sind so viele süße Szenen zwischen Scott und Giulia in diesem Buch, die nur dazu dienen, die Liebesgeschichte der beiden aufzubauen, dass ich mich gar nicht entscheiden kann welche die Beste ist.
Ich denke aber das ist die Szene am See, nachdem Giulia Blueberry geritten ist.
Sophia hat sich viel Zeit gelassen, damit sich die Liebe zwischen den Beiden entwickeln konnte und das war auch sehr wichtig.
So ist es eine in sich logische Geschichte, in der nichts überstürzt wird.
Außerdem haben die Beiden die Zeit gebraucht, weil sie beide im Inneren sehr verletzt sind/waren.
Das habe ich an "Wie Stimmen im Wind" geliebt.
Meiner Meinung nach ist das ein Buch für alle, die eine süße Liebesgeschichte mit ein bisschen Drama wollen, das aber nicht überhand nimmt.
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