Rezension
Game of Snow ~ Ein Millionär zu Weihnachten
L. R. Amazonen
Danke an Caroline Minn und das Autorentrio L. R. Amazonen, dass ich Game of Snow schon vorab lesen durfte.
* Vorsicht Spoiler! *
Ihr denkt ihr habt eine nervtötende Familie? - Dann fragt mal Lisa.
Weihnachten steht vor der Tür und sie hat auch dieses Jahr keinen Partner für die jährliche Weihnachtsfeier ihrer Familie in Aspen.
Sie wird schon wieder die einzige sein, die alleine dort auftaucht und sich das ganze Wochenende über Kommentare und Anmerkungen dazu anhören dürfen - und das, obwohl sie nach ihrer gescheiterten Ehe von Männern wirklich die Nase voll hat.
Aber zumindest gibt es da noch das Weihnachtsgebäck, mit dem sie punkten kann - was aber auch die einzige Sache ist.
Auf dem Weg zu Feier rempelt sie dann zu allem Überfluss auch noch ein Fremder an - und alle ihre tollen Plätzchen liegen plötzlich im Schnee.
Lisa ist außer sich und als dann der komplett in Winterkleidung eingemummte Fremde fragt, ob er etwas für sie tun kann, kommt ihr DIE Idee.
Das einzige, das bei ihrer Familie jetzt noch helfen könnte ist ein Mann.
Kurzerhand bittet sie ihn, sie dieses Wochenende zu begleiten und nach einigem Überlegen willigt er schließlich ein.
3 Regeln gibt es aber vorher noch:
Echte Gefühle sind tabu,
kein gemeinsames Abstürzen auf der Feier und
kein Austauschen der Telefonnummern.
Aber Lisa hat nicht damit gerechnet, dass der Fremde plötzlich diese Gefühle tief in ihr weckt - und auch nicht damit, dass ihn alle anderen aus der Familie zu kennen scheinen,...
Ich fand die Idee und die Story an sich echt super.
Man hat Lisas Verzweiflung wegen ihrer Familie und den Dingen, die sie sich dieses Mal schon wieder anhören muss gut mitbekommen und ich hatte selbst schon Angst, wie böse ihre Familie denn sein wird.
Und ab dem Zusammenstoß mit William wurde es dann auch noch sehr lustig - das war toll. Ich habe mich zum Teil wirklich weggeschmissen und mich auch etwas fremdgeschämt (vor allem, wenn William mal wieder maßlos übertrieben hat 😂).
Ich hätte mir zwar gewünscht, dass der Zusammenstoß etwas spektakulärer wird, aber das war auch so ok.
Als die beiden dann bei Lisas Familie sind war ich echt froh, dass sie William hatte, der sie verteidigt und getröstet hat, denn ihre Familie ist echt gemein zu Lisa. Alles was sie macht bzw. gemacht hat passt denen nicht und sie finden immer etwas zu meckern wenn es um Lisas Leben geht.
Ich fand es richtig toll wie William sich in dieser Situation benommen hat und man hat da schon gemerkt, dass beide etwas füreinander empfinden und es sich nur nicht eingestehen wollen - ich wäre fast ausgerastet,...
Vor allem die Szene als sie betrunken in seiner Hütte ist und auch dann am nächsten Morgen - ich habe es geliebt 😍
Was da aber etwas gestört hat war z.B. relativ am Anfang, als der Anfang des Familientreffens nochmal aus Williams Sicht abläuft.
Diese Idee, dass man das alles nochmal von William mitbekommt war klasse, aber es waren leider ein paar Szenen und Aussagen drinnen, die nicht zu denen von Lisa gepasst haben. Lisa hat ihm z.B. die Schwester und andere Verwandten namentlich vorgestellt, was ja eigentlich etwas Zeit in Anspruch nimmt, was aber bei ihrem Part leider nicht vorkommt.
Das hat mich etwas gestört, weil ich dadurch alles als ein bisschen unrund empfunden habe. Dieses Gefühl hatte ich noch ein paar Mal, was ich schade finde.
Aber ich glaube es ist auch nicht so einfach ein Buch mit drei Autorinnen zu schreiben und es haben sich dadurch nie Plot holes ergeben, deshalb war das zwar ab und zu etwas irritierend aber für die Story an sich war das kein Problem.
Nach der Familienfeier passiert sehr viel.
Vor allem das ganze Drama mit Deborah ist richtig gut und es ist klasse, wie Lisa alles erfährt.
Das hat mich richtig gefesselt und ich war - obwohl ich eigentlich die Wahrheit wusste - solidarisch mit Lisa wütend.
Aber auch hier hat mich etwas gestört und zwar die Hochzeit und das anschließende Abendessen.
Ich mein ok - wenn Lisa naiv ist schön und gut. Aber das ist schon echt übertrieben naiv. Sie fährt zwei Stunden und verlangt danach keine Erklärung und auch beim Essen lässt sie sich eiskalt abwimmeln.
Das passt für mich nicht so wirklich, weil sie wenn er nicht da ist immer richtig wütend und am Boden zerstört ist. Es ist ja ok, dass er sie in seinen Bann zieht, aber ein bisschen Selbstwertgefühl und Rückgrat müsste sie doch zeigen - das hat sie doch bei ihrer Familie ausreichend geübt.
Das stört mich etwas vor allem da William noch genauso flirty und lustig ist wie vor dem ganzen Drama.
Da finde ich, dass die Reaktionen von beiden nicht wirklich zum Ernst der Situation passen.
Es kommt mir dabei vor allem so vor als würde William Lisa nicht ernst nehmen, da es eben so scheint als würde er ihr nichts erklären wollen und genau das ist er ihr aber wirklich schuldig.
Aber trotz dieser Kritikpunkte war es schön die Story zu lesen und ich war gespannt was mit Lisa und William passiert.
Ich fand es vor allem sehr schön, dass sie am Ende ihren Tanz bekommen haben.
Und bevor ich das vergesse - das Setting war richtig schön. Vor allem während der Familienfeier war ich verzaubert und bin jetzt wirklich in Weihnachtsstimmung - während ich das schreibe sitze ich im Weihnachtspulli hier,...
"Game of Snow" war also ein süßer weihnachtlicher Roman mit einer sehr schönen Story, aber es gab für mich leider ein paar Kritikpunkte, die etwas gestört haben. Sie waren aber nicht so gravierend, als dass ich euch "Game of Snow" nicht trotzdem empfehlen will, weil die Weihnachtsstimmung ist einfach nur toll - und auch das Familienfest hat mir sehr sehr gut gefallen.
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